Pünktlich um 14:30 Uhr konnte Oberstleutnant Gerald Rüngeler die Schützen am Antreteplatz bei der Gaststätte „Zur Jägerlust“ begrüßen und bei seiner Meldung an Oberst Norbert Franke „volles Haus“ angeben.
Neben unserer Schützenkapelle war auch das Trommlercorps Kirchborchen zur musikalischen Unterstützung angetreten.
Neben dem aktuellen Vorstand war auch die Ehrenabteilung stark vertreten.
Gleiches gilt auch für die Jungschützenabteilung, die mit knapp 50 Jungschützen angetreten waren und den Schluss des großen Zuges mit mehreren Hundert Schützen und Königsanwärtern, die die beiden Hauptleute versprochen hatten, bildete.
Nach dem Abholen der Fahne bei Fähnrich Heinz-Dieter Wolf,
machte sich der Zug auf den Weg, den Vorjahreskönig Sven Kielmann, seine Königin Petra, sowie den Hofstaat abzuholen und anschließend zur Beketalhalle zu begleiten.
Auf dem Weg dorthin wurden beim „Vogelbauer“ Hubert Spier die Schützenadler abgeholt. Für Hubert Spier war dies bereits der 50. Schützenvogel, den er für den Heimatschutzverein fertigstellen konnte.
Eine Zahl, die der Erbauer des Jungschützenadlers, Matthias Beineke, noch vor sich hat. Dieser Vogel war jedoch auch schon die Nummer 17 aus seiner Werkstatt.
An der Halle angekommen hielt Oberst Franke zunächst eine Dankrede an das Königspaar und ihren Hofstaat für die gute Zusammenarbeit im nun ablaufenden Regentenjahr.
Königin Petra musste ihre Königinnen-Kette nun gegen die Königinnen-Brosche eintauschen und erhielt zusätzlich einen Blumenstrauß in den Farben des Vereins. Auch die Hofdamen erhielten eine Rose.
Erstmal in diesem Jahr wird neben den Hauptleuten auch der Jungschützenobmann mit einem Degen bei den Umzügen vor seiner Kompanie vorher laufen. Alexander Pütter bekam diesen von Oberst Norbert Franke überreicht.
Nun bekam der 1. Vorsitzende der Schießabteilung, Dieter Fulde, das Wort erteilt. Er nahm die Ehrung der Einzelschützen des Bataillonsschießens vor.
Ab jetzt ging es mit dem eigentlichen Vogelschießen los. Als erstes wurde der Jungschützen-Vogel im Kugelfang aufgezogen.
Mit seinem ersten Ehrenschuss gelang es dem Vorjahreskönig Sebastian Aust die Krone abzuschießen und somit neuer Jungschützen-Kronprinz zu werden.
Mit dem 17. Schuss fiel dann der Apfel aus den Krallen des Vogels. Dominik Fuchs hatte richtig gezielt und ist der neue Jungschützen-Apfelprinz.
Das Zepter wurde letztendlich mit dem 36. Schuss von Johannes Hillebrand abgeschossen. Er ist jetzt für die kommenden 12 Monate Jungschützen-Zepterprinz.
Jetzt wechselte Schießmeister Thomas Becker das Gewehr. Wurden die Prinzen noch mit 6mm geschossen, kam jetzt größeres Kaliber zum Einsatz. „Flintenlaufgeschoss Kaliber 16″ sollte den Vogel aus dem Kugelfang befördern.
Ein gutes Dutzend jugendlicher Königsaspiranten hatten sich im umzäunten Bereich eingefunden und schossen abwechselnd auf den Vogel. 55 Schuss hielt er stand, ehe die Reste mit dem 56. Schuss aus dem Kugelfang geschossen wurden. Niko Schäfers, Offiziersanwärter bei der Bundeswehr, hatte ein zielsicheres Auge bewiesen und ist nun neuer Jungschützen-König 2015/2016.
Niko Schäfers kommt aus einer erfolgreichen Schützenfamilie. Sein Vater Stefan war bereits 1992 Schützenkönig. Auch sein Großvater, Theo Schäfers, Ehrenoberst des Heimatschutzvereins hatte die Königswürde im Jahr 1989 errungen.
Um diese Königswürde ging es auch von nun ab. Der „große“ Vogel wurde unter den Klängen der Schützenkapelle im Kugelfang aufgezogen.
Auch hier durfte Vorjahreskönig Sven Kielmann die ersten Ehrenschüsse abgeben, gefolgt von Oberst Norbert Franke und Pastor Markus Stadermann.
Für das Schießen um die Insignien hatte sich eine lange Schlange gebildet.
Bereits mit dem 25. Schuss fiel das Zepter. Fähnrich Heinz-Dieter Wolf konnte es dem Schützenadler entreißen und ist nun neuer Zepterprinz.
Genau zwei weitere Schüsse dauerte es, bis der Apfel am Boden lag. Mit dem 27. Schuss wurde Uwe Brachmann neuer Apfelprinz.
Nun brauchte es drei weitere Schüsse, auf die Krone um diese zu Fall zu bringen. Mit dem 30. Schuss war es Andreas Schaefers, der sich jetzt Kronprinz des Heimatschutzvereins nennen darf.
Erneut wechselte Schießmeister Thomas Becker das Gewehr, da auch jetzt wieder das „Flintenlaufgeschoss Kaliber 16″ geladen wurde. In der Halle konnte das ganze Spektakel auch auf der eigens dafür aufgebauten Leinwand mitverfolgt werden.
Vogelbauer Hubert Spier hatte wieder einen wunderbaren Vogel hergestellt, der sich sehr Widerstandsfähig erwies. Nach knapp 100 Schuss wurde es allmählich immer leerer unter dem Schießstange. Der Vogel wurde lockerer und die Schüsse seltener. Ab dem Moment übernahm Markus Gerken die Verantwortung, lies keinen anderen mehr ans Gewehr und schoss, was das Zeug hielt.
Immer mehr Einzelteile fielen zu Boden und der Kugelfang wurde immer leerer. Um 18:26 Uhr war es dann soweit.
Das letzte kleine Stück des ehemals stolzen Schützen-Adlers musste mit dem 188. Schuss dran glauben und Markus Gerken wurde damit neuer Schützenkönig 2015/2016.
Sichtlich gelöst und gerührt, aber vermutlich immer noch voller Anspannung, konnte König Markus die zahlreichen Glückwünsche noch direkt am Gewehr entgegen nehmen.
Zu den ersten Gratulanten gehörte seine Ehefrau Monika, die er sich auch zur Königin an seiner Seite erkor.
Der 52-jährige ist bei der Stadt Paderborn angestellt, lebt seit 26 Jahren in Neuenbeken und ist seit 1991 Mitglied im Heimatschutzverein. Sein Vater Horst Gerken war vor 40 Jahren König bei unseren Freunden von der St. Sebastian Schützenbruderschaft Marienloh 1904 e.V.. Königin Monika ist gebürtige Neuenbekerin und für Beide war es ein großer Wunsch einmal Königspaar in Neuenbeken zu sein. Das Jubiläum war natürlich ein passender und willkommener Anlass.
Nachdem man alle Titelträger dank der Hilfe unseres Zeugmeisters, Dietmar Kowalski und seiner Damen entsprechend eingekleidet hatte, trat das Bataillon in der Beketalhalle zur Proklamation an.
Zuerst konnte Oberstleutnant Gerald Rüngeler die Jungschützen auszeichnen und mit den entsprechenden Orden ausstatten.
Die Übergabe der Jungschützen-Königskette von Sebastian Aust an Niko Schäfers wurde mit großen Emotionen begleitet. Ein weiterer Beweis dafür, dass auch der Nachwuchs das Schützenwesen lebt, genießt und achtet.
Auch bei der Proklamation von König Markus Gerken und der damit verbundenen „Ketten-Übergabe“ waren feuchte Augen dabei. Oberstleutnant Rüngeler dankte dem scheidenden König, Sven Kielmann, für seinen Einsatz und sein Engagement im abgelaufenen Regentenjahr und lobte seine Tatkräftigkeit.
Dem neuen Schützenkönig verabreichte er den Beinamen „der Entschlossene“ und hob damit nochmals die Entschlossenheit unter dem Schießstand hervor.
Nun ging es zur Königsresidenz, um dort die neue Königin und die Hofdamen abzuholen. Erneut machte sich ein großer Zug auf den Weg durch die Straßen von Neuenbeken.
Dort angekommen, wurde Königin Monika die Königinnenkette überreicht.
Bei der anschließenden Parade feierten die Schützen ihr neues Königspaar und den charmanten Hofstaat.
Gemeinsam machte man sich auf dem Rückweg zur Beketalhalle. Vorbei am Missionshaus der „Schwestern vom kostbaren Blut“, die sich schon sichtlich auf die königliche Nachbarschaft freuen.
Bei dem großen abschließenden Festball wurde noch bis in die frühen Morgenstunden ausgiebig gefeiert.
Das Schützenfest vom 27. Bis 29. Juni kann daher kommen. Neuenbeken und der Heimatschutzverein freuen sich auf viele Gäste.
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