Genau fünf Minuten vor dem Antreten hörte es auf zu regnen, sodass Oberstleutnant Gerald Rüngeler die Schützen pünktlich um 14:30 bei der Gaststätte „Zur Jägerlust“ antreten lassen und begrüßen konnte.
Bei seiner Meldung an den Oberst, versprach er vollmundig 80 Königsaspiranten für das bevorstehende Vogelschießen.
Wegen der unsicheren Wetterlage verzichtete der Vorstand in diesem Jahr darauf, die Fahne bei Fähnrich Heinz-Dieter Wolf abzuholen. Bei „Thea“ ging es auch.
Auf dem Weg zum Vorjahreskönig stoppte der Zug wie gewohnt bei Vogelbauer Spier. Hier wurden sowohl der Königsadler als auch der Jungschützenvogel von den Trägern abgeholt.
Schnellen Schrittes machte man sich nun auf, die noch amtierenden Majestäten Markus und Monika Gerken mit ihrem Hofstaat abzuholen. Nach der Parade kamen die Schützen dann trocken an der Beketalhalle an.
Hier erfolgte dann durch Oberst Franke eine Laudatio auf das scheidende Königspaar sowie den Jungschützenkönig Niko Schäfers.
Königin Monika erhielt im Tausch gegen die Königinnen-Kette nun die Königinnen-Brosche und zusätzlich einen Blumenstrauß in den Farben des Vereins. Auch die Hofdamen erhielten je eine Rose als kleines Dankeschön.
Danach erfolgt die Siegerehrung des Bataillonsschießens, das vor 3 Wochen stattgefunden hatte. Hier erhielt Dorfkompanie-Hauptmann Andreas Driller den Bataillonspokal, zusätzlich wurden die Einzelschützen geehrt.
Nun konnte das Schießen auf die Vögel beginnen. Den Anfang machten die Jungschützen. Wie in jedem Jahr konnten die Besucher das Spektakel auch in der Halle auf einer großen Leinwand verfolgen.
Bereits mit dem 15. Schuss konnte sich Steffen Hillebrand die Prinzenwürde als Kronprinz sichern.
Dominik Fuchs wurde mit dem 50. Schuss Zepterprinz
und Maximilian Quasten mit dem 67. Schuss neuer Apfelprinz der Jungschützen.
Nun wechselte Schießmeister Thomas Becker das Gewehr. Mit der Munition „Flintenlaufgeschoss Kaliber 16″ sollte der in diesem Jahr von Ferdi Bruns in Vertretung für den erkrankten Matthias Beineke erbaute Vogel aus dem Kugelfang geschossen werden.
Sehr viele Jungschützen lieferten sich ein spannendes Schießen. Abwechselnd wurde gezielt und auch getroffen. Beim 49. Schuss gab es kein Halten mehr und der Vogel stürzte beim Schuss von Dennis Lütkemeyer zu Boden.
Anschließend gab es noch kurze Diskussionen, ob sich noch verwertbare Teile im Kugelfang hätten sein können. Nach genauer Betrachtung wurde zurecht festgestellt, dass dies nicht mehr durch gezielte Schüsse hätten entfernt werden können.
Somit wurde Dennis Lütkemeyer neuer Jungschützenköng des Heimatschutzvereins. Dieses bedeutete gleichzeitig ein Novum in der Historie der Jungschützen: Erstmals ist es einem Jugendlichen gelungen zweimal die Königswürde zu erlangen. Somit ist Dennis Lütkemeyer auch gleichzeitig der erste Jungschützenkaiser in Neuenbeken.
Ab jetzt wurde es für die „Großen“ ernst. Unter den Klängen der Schützenkapelle wurde nun der stolze Schützenadler im Kugelfang aufgezogen.
Nach den Ehrenschüssen von Pastor Markus Stadermann und Oberst Norbert Franke, war es Vorjahreskönig Markus Gerken vorbehalten die ersten drei Schüsse auf die Insignien abzugeben.
Mit seinem letzten Schuss traf er das Zepter so deutlich, dass es zu Boden fiel und er nun neuer Zepterprinz 2016/2017 ist.
Es dauerte dann bis zum 22. Schuss, bis auch der Apfel herunterkam und somit Thomas Wolf neuer Apfelprinz wurde.
Weiter vier Schüsse, als mit dem 26 Schuss, gelang es Robert Laustroer, die Krone herabzuschießen. Er darf den Heimatschutzverein nun als Kronprinz repräsentieren und im Verhinderungsfall auch den König vertreten.
Auch hier wurde nun das Gewehr gewechselt und mit „Flintenlaufgeschoss Kaliber 16″ auf den stolzen Adler geschossen.
Aus den angekündigten 80 Königsaspiranten kristallisierten sich nach ca. 100 Schuss letztendlich etwa 12 heraus, die noch den Mut hatten, auf den schon stark zerfledderten Vogel zu schießen.
Ab dem 120. Schuss waren es nur eine Handvoll. Schlussendlich blieb nur noch unser Oberstleutnant Gerald Rüngeler am Gewehr übrig und setzte einen Schuss nach dem anderen mitten auf den stabilen Holzkorpus.
Moderiert von Oberst Franke und unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer vielen immer mehr Holzteile zu Boden. Zum Schluss wackelte nur noch eine dünne Platte und brachte sowohl Schützen, als auch die Zuschauer schier zum Verzweifeln. Immer wieder tanzte sie bei jedem Treffer im Kugelfang.
Um 18:15 Uhr war es schließlich der 188. Schuss, der aller erlöste. Die letzten Reste fielen aus dem Kugelfang und der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Gerald Rüngeler war der neue König der Schützen in Neuenbeken.
Zu den ersten Gratulanten gehörte natürlich seine Ehefrau Helga, die er auch zu seiner Königin erwählte.
Der 55-jährige Vater von zwei Kindern ist Elektromeister bei „Westfalen Weser Netz“ und lebt seit 1996 in Neuenbeken. Seit 1997 ist er Mitglied im Heimatschutzverein und in der ganzen Zeit auch immer aktives Vorstandsmitglied gewesen, aktuell als Oberstleutnant.
Dem Hofstaat gehören an:
Gerhard und Sylvia Böddeker
Andreas Driller und Nicole Jordan
Christoph und Ursula Quasten
Rudi Sperling und Gudula Mathey-Sperling
Matthias und Christiane Wirz
Da die Proklamation der neuen Würdenträger Sache des Oberstleutnants ist und dieser sich ja jetzt selbst zum König befördert hatte, musste Oberst Norbert Franke diesen Part nun übernehmen.
Zunächst wurden die Jungschützenprinzen ausgezeichnet, ehe die Königskette von Vorjahres-Jungschützenkönig Niko Schäfers auf den neuen Jungschützenkönig und -Kaiser Dennis Lütkemeyer übergeben wurde.
Danach erfolgte die Auszeichnung der neuen Prinzen. Hier ist eine Besonderheit erwähnenswert: Alle drei Prinzen haben ihre Wurzeln in der Balkankompanie, was besonders Balkan-Hauptmann Dirk Claes jubeln ließ.
Nach vielen Worten des Lobes und des Dankes an den scheidenden König, brachte die Proklamation des neuen Königs, Gerald Rüngeler, selbst Oberst Franke Freudentränen in die Augen.
Mit Superlativen ausgestattet hielt er einen kurzen Abriss über seine Aktivitäten im Verein, bevor er ihm die Königskette unter lauten Jubel der vollen Beketalhalle umhängen konnte.
Einziges Manko an diesem Tag, war nun der bevorstehende Marsch zur Residenz der Königin, Helga Rüngeler. Fast das letzte Haus auf dem höchsten Berg in Neuenbeken galt es zu erreichen.
Dieses schreckte jedoch weder die zahlreichen Schützen noch die beiden Musikzüge, das Trommlercorps Kirchborchen und die Schützenkapelle Neuenbeken, ab, so dass auch der Bus mal wieder mit Verspätungen ankam.
Bei der anschließenden Parade feierten die Schützen ihr neues Königspaar und den charmanten Hofstaat.
Der Weg zurück ging durch das Gefälle deutlich schneller, sodass noch viel Zeit war einen großen Festball in der Beketalhalle zu feiner.
Für das Schützenfest ist der Heimatschutzverein daher gut vorbereitet und freut sich auf viele Gäste vom 25. Bis 27. Juni.
Die Marschwege für unser Schützenfest sind wie folgt:
Samstag, 25.06.:
Kirchgang – Ehrenmal – Gefallenenehrung – Gogrevenstraße – Horner Hellweg – Holtgrevenstr. – Parade an der Königsresidenz – kehrt – Horner Hellweg – Kreuzweg – In den Berggärten – Am Tore – Gogrevenstr. – Alte Amtsstr. – Beketalhalle
Sonntag, 26.06.:
Alte Amtsstr. – Gogrevenstraße – Hildesheimer Hellweg – kehrt – Fahne abholen – Hildesheimer Hellweg – Gogrevenstr. – Horner Hellweg – Holtgrevenstr. – kehrt – Abholen der Majestäten und Parade an der Königsresidenz – Horner Hellweg – Gogrevenstr.- Alte Amtsstr. – Beketalhalle
Montag, 27.06.:
Morgens:
Alte Amtsstr. – Beketalhalle – Frühstück
Nachmittags:
Alte Amtsstr. – Missionshaus – Abholen der Majestäten – Alte Amtsstr. – Beketalhalle
Weitere Fotos sind auf unserer Bilderseite bei Flickr zu finden.
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